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Die Welt der Edelsteine

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Die Welt der Edelsteine

Nur in Idar-Oberstein offenbart sich uns die Welt der Edelsteine in ihrer ganzen Pracht und Fülle, als entscheidendes wirtschaftliches Element und in ihrer schicksalhaften Bedeutung für den Menschen. Hier präsentiert Das Deutsche Edelsteinmuseum dem faszinierten Besucher alle Edelsteinarten der Welt in rohen und geschliffenen Zustand. Edelstein-, Achat- und Diamantschleifereine, Edelsteingraveurbetriebe und Edelsteingroßhandlungen beliefern von hier aus alle Kontinente.
Diese Spezialindustrie, das Institut für Edelsteinforschung, die erste und einzige Diamant- und Edelsteinbörse der Welt, die Deutsche Gemmologische Gesellschaft mit Ihrem Edelsteinprüfinstitut, mehrere Fachschulen, die Fachhochschule für Edelsteindesign und ständige Musterausstellungen der Edelstein- wie auch der Schmuck- und Metallwarenindustrie - dies alles macht Idar-Oberstein zum europäischen Zentrum der Edelstein- und Diamantverarbeitung und zu einer der führenden Schmuckstädte Deutschlands.
Mit seinen Achatmandeln, Amethyst- und Bergkristalldrusen gebar - neben anderen Fundstätten - vor allem der Steinkaulenberg bei Idar vor 500 Jahren zugleich das Geschick der Stadt. Die Schätze aus seinem mühsam gegrabenen Höhlenlabyrinth ließen vom 15.Jahrhundert an zahllose Schleifmühlen entstehen, deren Wasserräder sich an den Zuflüssen der Nahe drehten. Hier preßten die Achatschleifer, auf dem Kippstuhl liegend, den Rohstein an die mächtigen Schleifräder aus Sandstein, um ihm Form und Glanz zu verleihen, wie es Besucher heute noch in der historischen Weiherschleife zu Idar sehen können.
Auch im Museum Idar-Oberstein (dem ehemaligen Heimatmuseum) unterhalb der Felsenkirche gibt es eine alte Schleife mit Wasserrad. Hier weisen eine Goldschmiedewerkstatt und das Gerät der Edelstein- und Diamantschleifer, Steinbohrer, Gemmenschneider und Skulpturgraveure anschaulich darauf hin, welche ergänzenden Gewerbe sich in Idar-Oberstein aus der Achatschleiferzunft entwickelt haben. Eine Fülle prächtiger Schmuckstücke wie auch erlesener Kunst- und Gebrauchsgegenstände zeugt von ihrem Können und der Leistung der vielseitigen Metallwarenindustrie. Heimische Mineralien, eine Auswahl der seit 1834 aus Übersee importierten Edelstein und eine Dokumentation der Stadtgeschichte vollenden den Überblick "Von Damals bis Heute".
Längst haben Elektrizität und die Einfuhr der Rohedelsteine die Bachschleifen und den Abbau in Stollen und Schächten rings um die Stadt überflüssig gemacht. Die Edelstein-, Diamant- und Schmuckindurstrie beschäftigt heute in Groß- und Kleinbetrieben rund 10.000 Einwohner der 36.000 Seelen zählenden Stadt. Auf Bergäckern, an Felswänden und in Steinbrüchen suchen (und finden!) Touristen immer noch Mineralien: Achat, Jaspis, Chalcedon, Amethyst. Das Betreten der Suchgebiete ist allerdings nur nach Zustimmung der Pächter oder Besitzer gestattet und erfolgt auch dann auf eigene Gefahr! Ungefährdeter wandelt man am Steinkaulenberg auf den Spuren der einstigen "Steingräber". Ein Waldweg führt an über 30 Höhlen vorbei, die sich im Inneren des Berges zu einem weiten Labyrinth vereinen. Ein Besuch in dem inmitten eines Naturschutzgebietes gelegenen historischen Bergwerk, mit seinen zahlreichen Stollen und Weitungen, mit funkelnden Kristallen und den berühmten naheländischen Achaten, wird für jeden zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Mineraliensammler können in eigens dafür vorgesehenen Erforschungsstollen gegen geringe Gebühr nach Schätzen graben.

Zum Entzücken der Damen entpuppen sich die Innenstädte von Idar und Oberstein schon beim ersten Spaziergang als Dorado der Schmuckliebhaber. Auslagen, Vitrinen, Läden und Boutiquen zeigen Qualtiäts- und Modeschmuck, aber auch schöne Gebrauchsgegenstände aus Achat und Metall in seltener Fülle.

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Letzte Änderung dieser Seite am Mittwoch, 1. Januar 2003